Gemeinde Großheirath

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Die Geschichte Rossachs

Das Dorf Rossach war bis zur Gebietsreform von 1978 die südlichste Gemeinde des Landkreises Coburg. Die Entstehung des Ortsnamens ist nicht einwandfrei geklärt. Neueren Forschungen zufolge soll der Name Rossach slawischen Ursprungs sein. Erstmals wird ein Ort "Roddizache" 1126 in einer Urkunde des Klosters Banz genannt; damit gilt dieses Jahr bis heute als Gründungsjahr. "Roddizache" bedeutet soviel wie "Rodung am Wasser". Schon kurz nach 1300 wurde die heutige Schreibweise Rossach festgelegt.

Bewegte Vergangenheit

Im 14. Jahrhundert waren einige Höfe dem Kloster Langheim lehnspflichtig, ab 1441 wird Rossach als Ganerbendorf genannt, gleichzeitig werden Personennamen eingeführt. Im Jahre 1520 hat Rossach 32 Gehöfte und 160 Einwohner. Das erste große kirchengeschichtliche Ereignis war der Bau einer Kapelle, die durch Papst Benedikt XlI. 1338 dem Kloster Banz unterstellt wurde. Sie war dem hl. Oswald geweiht. Um 1450 erfolgte der Bau der ersten Kirche. Das Mauerwerk des Turmfußes stammt noch aus dieser Zeit. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche in der Zeit von 1756 -1760. 1529 wurde der Itzgrund und damit auch Rossach evangelisch. Ein Kirchspiel Gleußen, Rossach und Heirath existierte nur kurze Zeit, denn Rossach kam kurz darauf zur Pfarrei Scherneck. Erst 1878 wurde es von Scherneck getrennt und kam als Tochterkirchengemeinde zu Großheirath. Der 30jährige Krieg verheerte auch Rossach. 1630 starben 40 Einwohner an der Pest, 1632 brannte das Dorf größtenteils nieder. 1650 wohnten im Ort noch 60 Personen, 48 Häuser und Städel lagen in Schutt und Asche.

Mit dem Gemeindebrauhaus von 1711 besitzt Rossach ein heimatgeschichtliches Kleinod. Urkunden beweisen, dass das Hausbrauen in Rossach schon vor dem 30jährigen Krieg üblich war.
Im 19. Jahrhundert nahm der Ort einen neuerlichen Aufschwung. So kaufte die Gemeinde 1805 die erste fahrbare Schlauchspritze ohne Saugrohr; sie wurde erst 1880 durch eine große vierrädrige Spritze mit Saugrohr ersetzt. Damit zählt die Feuerwehr Rossach zu den ältesten im Landkreis.
Im Jahre 1830 verlieh Herzog Ernst I. der Gemeinde das Marktrecht. Es fanden jährlich 4 gemischte Märkte statt. Die Markt-Tradition hat der Bürgerverein Rossach seit einem Jahrzehnt neu belebt. Im Jahre 1839 wurde der erste Gemeindeausschuss gewählt.

Die Schulgeschichte verzeichnet einen ersten Schulbau von 1721, der 1813 vergrößert wurde. 1866 - 1868 wurde er dann völlig neu gebaut und bis zum Jahre 1955 als Schulhaus genutzt. Im Dezember 1955 bezog man das neue Schulhaus an der Wegegabel Altenbanz - Zilgendorf (zunächst ein-, später zweiklassig), in dem bis zur Einweihung der Verbandsschule Großheirath im Jahre 1971 unterrichtet wurde.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts hielt auch in Rossach die Moderne Einzug. Die Eisenbahnlinie Coburg - Rossach wird 1900 dem Verkehr übergeben (1984 wurde der Personenverkehr eingestellt), 1902 erhielt das Dorf Straßenbeleuchtung (5 Petroleumlampen), 1905 lieferte das Kraftwerk Schleifenhan erstmals elektrischen Strom.

Die beiden Weltkriege brachten dem Dorf viele Umwälzungen. 1950 zählte man in Rossach 580 Einwohner, davon 239 Flüchtlinge. In der Folgezeit wurde der Straßen- und Wohnungsbau vordringlich. Der Bau einer Wasserleitung wurde im Jahre 1974 verwirklicht. Mit Einführung der Gebiets- und Gemeindereform 1978 verlor auch Rossach seine Selbständigkeit und wurde Ortsteil der Gemeinde Großheirath.

Ein kultureller Höhepunkt besonderer Art war die Feier am 09.10.1990 zum 200. Geburtstag des Komponisten Andreas Späth, Rossachs berühmtesten Sohn. Die kontinuierliche Entwicklung des Dorfes in der 2. Hälfte unseres Jahrhunderts ist nicht zuletzt ein Verdienst der jeweiligen Bürgermeister.

Weitere Informationen zum Ort Rossach finden Sie auf der Website von Rossach.